08/2025 Schlaufensteg

EDITORIAL

«KI ist gekommen, um zu bleiben», sagt Romino Steiner. Der Fachmann für maschinelles Lernen schaute mit den Unternehmer- und Kaderfrauen von Holzbau Schweiz die Zukunft im Büroalltag eines Holzbaubetriebs an (Seite 32). Bei der Abt Holzbau AG ist KI bereits in der Produktion im Einsatz, unter anderem für das Projekt Schlaufensteg in Baar (Seite 6). Die Zimmerleute arbeiten papierlos und nutzen stattdessen die Software eines ETH-Start-ups, das die Pläne direkt auf den Montagetisch projiziert. Ihren Blick vorwärts gerichtet halten auch die innovativen Unternehmen, die im Oktober an der Messe Holz in Basel ihre neusten Entwicklungen und Technologien vorstellten: Vom ersten naturbasierten Dämmstoff mit nachgewiesener Brandschutzwirksamkeit über ein automatisiertes Dämmportal bis zur KI-gestützten Einsatzplanung für den Holzbau – die besten der 47 Projekteinreichungen wurden an der Messe mit dem Innovationspreis Holz ausgezeichnet (Seite 26 und 45). Manchmal führt der Schritt in die Zukunft aber auch über Alt-bewährtes. Zum Beispiel bei dem Bau einer Tempelanlage im indischen Teil des Himalaja-Gebirges (Seite 22). Ein Team aus Schweizer Zimmerleuten, Ingenieuren und Architekten unterstützt das Projekt, das von der lokalen Bevölkerung mit Geschick und dem Wissen um uralte Handwerkskunst realisiert wird. Der Tempelbau ist weit mehr als ein Bauvorhaben, es ist ein Ort des gemeinsamen Lernens, und trotz Rückbesinnung ein Zukunftsprojekt: Ziel ist, dass die Menschen vor Ort nachhaltig davon profitieren können.